In Ingolstadt fehlen Plätze in Pflegeheimen - schon bald in erheblichen Umfang! Die SPD Stadtratsfraktion fordert deshalb in einem zehn Punkte umfassenden Antrag, auf diese Entwicklung zu reagieren und gemeinsam mit den Trägern von Pflegeeinrichtungen nach Lösungen aus der sich abzeichnenden Misere zu suchen. Achim Werner, Sprecher der SPD im Sozialausschuss: „Bei dem Thema ist es fünf vor zwölf. Wir müssen jetzt rasch die Initiative ergreifen, um den bis 2030/35 entstehenden Bedarf zu decken.“
Zu diesem Zweck soll sich die Stadt in einem ersten Schritt mit allen Trägern von Pflegeheimen zusammensetzen, um zu eruieren, was diese in der Pipeline haben und um die Errichtung neuer Heime anzustoßen. Diese sollten auch ein bedarfsgerechtes Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen beinhalten. Dabei wollen die Sozialdemokraten die Träger nicht allein lassen. So denken sie darüber nach, das 2017 eingestellte städtische Förderprogramm für Pflegeplätze neu aufleben zu lassen. Bis dahin wurde die Errichtung eines Pflegeplatzes mit 23.000 Euro bezuschusst. Die Stadt soll sich außerdem bei der Staatsregierung dafür einsetzen, dass ein weiteres staatliches Sonderprogramm für die Förderung von Pflegeheim-Neubauten aufgelegt wird. Werner fordert ferner, dass die Stadt ihre Möglichkeiten bei der Stadtentwicklung nutzt und in neuen Baugebieten Flächen für den Bau von Senioreneinrichtungen festlegt. Träger, die aktuell neu bauen wollten, könne nicht immer ein passendes Grundstück angeboten werden. Künftige Bebauungspläne sollten diese Lücke schließen. Im Sozialreferat könnte dann eine Liste mit baureifen Grundstücken für interessierte Träger geführt werden. Geht es nach der SPD-Fraktion, spielt auch die Heilig-Geist-Spital-Stiftung bei der Deckung des bis 2035 entstehenden Bedarfs eine wichtige Rolle. Die Vertreter des Stadtrats im Stiftungsrat sollen sich deshalb dafür einsetzen, dass die Stiftung ihre Pläne für den Bau eines neuen Heimes ehestmöglich umsetzt und auch die Sanierung des Heimes in der Fechtgasse nicht aus dem Auge verliert. Eine große Rolle spielt bei der gesamten Thematik das Pflegepersonal. Die meisten Träger klagen über einen akuten Personalmangel und große Schwierigkeiten bei der Gewinnung gut ausgebildeter Pflegekräfte. Die SPD kann sich vorstellen, dass das Berufsbildungzentrum Gesundheit am Klinikum einen Beitrag zur Bedarfsdeckung leistet. Da die Pflegefachkräfte an Kliniken und in der Altenpflege seit 2020 sowieso eine gemeinsame Grundausbildung erhalten, könnte hier durch eine zusätzliche Klasse am BBZ Gesundheit zusätzlicher Nachwuchs für die Pflegeheime ausgebildet werden.