Armutsanalyse in Ingolstadt

12. November 2018

Auf der gut besuchten Veranstaltung des SPD Ortsvereines Nord am vergangenen Donnerstag wurde sich intensiv mit dem Thema Armut befasst. Im Raum stand die Aussage von Warren Buffet: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen". Der Vorsitzende des Ortsvereins Can Devrim Kum konfrontierte das Auditorium mit der Aussage des amerikanischen Großinvestors.

Generell wird die soziale Schere in Deutschland immer größer. Es ist erschreckend, dass die Armut in Großstädten stetig zunimmt. Leider existiert auch in einer so reichen Stadt wie in Ingolstadt Armut. Bedürftige Ingolstädter leben vor allem im Norden der Stadt.

Laut Armutsbericht der Stadt Ingolstadt zählten Ende 2013 zu den nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern der Grundsicherung 1 649 Kinder unter 15 Jahren. Im Nordwesten sind 21% in dieser Altersgruppe auf Grundsicherung angewiesen, während es im Süden lediglich nur 1% sind.

In absoluten Zahlen lebt rund ein Drittel aller hilfebedürftigen Ingolstädter Kinder unter 15 Jahren im Stadtbezirk Nordwest (557 Kinder von1649 hilfebedürftigen Kindern in Ingolstadt).

Die geladenen Referenten gaben nochmal Aufschluss über die Gesamtsituation. Der Leiter des Jobcenters Herr Isfried Fischer legte die Situation in Ingolstadt anhand einer Präsentation mit den entsprechenden Zahlen dar.

Ebenfalls als Referenten waren Bruder Martin Berni von der Straßenambulanz St. Franziskus, sowie Karoline Schwärzli-Bühler vom Jugendmigrationsdienst und der Cantina International geladen.

Sie gaben Einblick in ihre wertvollen Tätigkeiten im Dienst der ärmeren Bevölkerung und verwiesen auf besondere menschliche Schicksale, mit denen sie betraut wurden.

Jedem betroffenen armen Menschen wird individuell eine Perspektive gegeben. Dadurch konnten sich die Besucher der Veranstaltung ein besseres Bild von den Lebenssituationen des wirtschaftlich benachteiligten Personenkreises machen.

Doch wie kann man Armut überhaupt bekämpfen? Allein mit Vergünstigungen für diese Menschen bei städtischen und auch nichtstädtischen Einrichtungen kann der Armut nicht entgegengewirkt werden.

Die Ursachen von Armut sind an der Wurzel zu packen wie beispielsweise durch die Anhebung der Regelsätze, der Erhöhung des Mindestlohns, der Schaffung von zusätzlichen sozialen Wohnraum oder der Anpassung der Höhe des Wohngeldes an das örtliche Mietniveau.

Teilen