Befristung: Offener Brief an den Oberbürgermeister

28. Mai 2018

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

befristete Arbeitsverträge werden immer mehr zur Regel, unbefristete Festanstellungen eher zur Ausnahme.

Wie den Medien in der letzten Zeit zu entnehmen war, macht die Deutsche Post die Entfristung von Arbeitsverträgen mit Hilfe eines Kriterienkatalogs von den Krankheitstagen eines Mitarbeiters abhängig.

Für die Abschaffung der Befristung von Arbeitsverträgen sprechen sich seit Jahren die Gewerkschaften aus. Auch der DGB Organisationssekretär Christian De Lapuente betont, dass die Anzahl der befristeten Arbeitsverhältnisse in der regionalen Wirtschaft steigt.

Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass sich befristete Arbeitsverträge erschwerend auf die Lebensumstände von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auswirken. Es ist bedenklich, dass Menschen, die in einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt sind, nur erschwert Mietverhältnisse abschließen können. Für die Betroffenen und deren Familien ist es undenkbar, sich Wohneigentum anzuschaffen, da für sie in der Regel keine Kreditfinanzierung gewährt wird.

Im Interesse der städtischen Beschäftigten bitten wir daher bezugnehmend auf den oben genannten Sachverhalt um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie viele befristete Arbeitsverträge gibt es derzeit bei der Stadtverwaltung?
  2. Wie viele befristete Arbeitsverhältnisse gibt es bei den Beteiligungsgesellschaften der Stadt?
  3. Wie hoch ist der Anteil der befristeten Neueinstellungen an den Neueinstellungen insgesamt?
  4. Bei wie vielen der befristeten Arbeitsverträge der letzten fünf Jahre erfolgte eine Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis?
  5. Wie hoch ist der Anteil der Frauen, die sich in einem befristeten Arbeitsverhältnis befinden?

Mit freundlichen Grüßen

gez. Achim Werner Fraktionsvorsitzender

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