Das GVZ und die Kathedrale

21. März 2016

„Das Audi-Werk, eine Kathedrale in der Wüste“, war die Kern-Metapher des Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Ingolstadt-Nord, Can Devrim Kum, in seiner Rede, die er am Donnerstag Abend im SPD Parteihaus hielt. Schwerpunkt waren die Verhältnisse im GVZ für die Arbeitnehmer. Kum forderte den Stadtrat und namentlich den Oberbürgermeister auf, sich für bessere Arbeitsverhältnisse im GVZ einzusetzen. Als Vermieter könne die IFG, eine Tochter der Stadt, Einfluss auf die Mieter und deren Beschäftigungssituation nehmen. Dafür sei jetzt höchste Zeit.

Gastreferent Christian Daiker, politischer Sekretär bei der IG Metall erläuterte sie Situation der Arbeitnehmer im GVZ. Er verdeutlichte Probleme mit Arbeits- zeiten, Lohn und Mitbestimmungsrechten. Basis seiner Ausführungen war eine Umfrage, die die IG Metall bei den GVZ-Angestellten durchgeführt hatte. Can Devrim Kum erinnerte nach diesen beunruhigenden Ergebnissen an eine Metapher die der frühere IGM Vorsitzende Berthold Huber ausgesprochen hatte, die lautet: „Automobilfabriken sind was Tarifbedingungen und Mitbestimmungsrechte anbelangt, Kathedralen in der Wüste.“ Demnach habe man eine imposante Kathedrale in Ingolstadt, das Audi Werk. Aber eine Wüste auch, nämlich das GVZ. Es sei sehr erschreckend, dass nicht wenige Beschäftigten nicht von ihrer Hände Arbeit leben könnten. Sehr viele der Beschäftigten müssten noch Wohngeld bzw. das sogenannte „Aufstocker“ Geld beantragen, obwohl im GVZ sehr viel Geld umgesetzt würde. Es sei ein großer Kraftakt für die Beschäftigten der Unternehmen im GVZ einen Betriebsrat zu installieren oder gar einen Tarifvertrag durchzusetzen. Bei solch einen Kraftakt verdiene die Beschäftigten im GVZ Hilfe, die der SPD OV Ingolstadt-Nord ihnen zu billige und von der Stadtregierung einfordere.

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