Der Ausbau der Pflegeinfrastruktur ist eine zentrale Aufgabe für alle politischen Ebenen

20. April 2021

Liebe Genossinnen und Genossen,

das Thema Pflege ist aktueller denn je. Zahlreiche Studien bescheinigen uns, dass der Bedarf an Pflegeplätzen in dem nächsten Jahren steigen wird.

Im Rahmen der Reihe „Frage der Woche“ veröffentlicht im Blog „O-T(h)öne“ wurde deswegen letzte Woche folgende Frage gestellt:

„Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Pflegegutachten hat bereits im Jahr 2017 einen Mehrbedarf von stationären Pflegeplätzen von 956 auf 1.383 bis zum Jahr 2035 ergeben, dies ohne die sogenannten Rüstigenplätze. Unter Einbeziehung der Rüstigen ergab sich ein kontinuierlich steigender Gesamtbedarf, auf 1.631 bis 1.702 Plätze.
Wie wollen Sie die notwenigen zusätzlichen Pflegeplätze, im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge, schaffen?“

Für die SPD hat der Stadtrat Achim Werner geantwortet:

Der Ausbau der Pflegeinfrastruktur ist eine zentrale Aufgabe für alle politischen Ebenen.

Die aktuellen und die zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Pflege stellen alle politischen Ebenen vor große Herausforderungen. Die SPD-Stadtratsfraktion drängt seit Jahren darauf, ein bedarfsgerechtes Angebot an Pflegeplätzen inklusive in der Kurzzeitpflege vorzuhalten. Zu diesem Zweck sind wir auch im Gespräch mit gemeinnützigen Trägern. Bekannt sind die Pläne der Diakonie, die eben erst das Dietrich-Bonhöffer-Zentrum eröffnet hat und jetzt am Bienengarten das nächste Projekt in Angriff nimmt. Auch die Arbeiterwohlfahrt will ein neues Pflegeheim errichten. Die Heilig-Geist-Spital-Stiftung plant die Sanierung des Heimes an der Fechtgasse auf unser Drängen inzwischen auch mit stationären Plätzen, außerdem ein neues Heim, entweder an der Jahnstraße oder an einem anderen Standort. Die Stadtplanung hat ebenfalls auf den Bedarf reagiert. So soll auf dem ehemaligen Rieter-Gelände die planerische Voraussetzung für ein Pflegeheim geschaffen werden. Ein weiterer möglicher Standort wäre das Samhofgelände.

Die Fraktion hat außerdem bereits 2017 die Verwaltung in einem Antrag aufgefordert, zusammen mit den freien Trägern von Pflegeheimen ein Konzept zur Schaffung einer ausreichenden Zahl an Kurzzeitpflegeplätzen in Ingolstadt zu erarbeitet. Im Mai 2020 haben wir zudem beantragt das Projekt „SeniorenhelferInnen“ zu starten, das auf Hilfe angewiesene Menschen im Alltag unterstützt und ihnen damit ein möglichst selbständiges Leben in den eigenen vier Wänden erleichtert. Ein besonderes Anliegen war für uns die Errichtung des Pflegestützpunktes, der nun seit April 2021 im Bürgerhaus „Neuburger Kasten“ seine Arbeit aufgenommen hat. Für pflegebedürftige Menschen und deren pflegende Angehörige wird es zunehmend schwieriger, sich in der Vielfalt der Pflegeangebote zu Recht zu finden. Pflegestützpunkte bieten Pflegedürftigen und deren Angehörigen fachlich und inhaltlich Auskunft, sowie kompetente, individuelle und unabhängige Beratung. Deswegen haben wir sowohl 2018 als auch erneut 2020 bei der Verwaltung beantragt, die hierfür erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.
Das alles sind erste wichtige Schritte, um den wachsenden Bedarf an Pflegeplätzen zu begegnen. Doch es wird eine zentrale Aufgabe von Bund, Länder und Kommunen hier in den nächsten Jahren die richtigen Weichen zu stellen, um die Pflegeinfrastruktur auszubauen.

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