Errichtung einer Buslinie über die Staustufe mit parallelem Fahrradschnellweg.

07. Juni 2013

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD- Stadtratsfraktion stellt folgenden

Antrag:

1.Einrichtung einer Buslinie von Unsernherrn über den Hauptbahnhof und die Staustufe zum Klinikum, Westpark, GVZ und zur AUDI. 2.Prüfung, wie die südliche Auffahrt vom Baggerweg zur Staustufe im Bereich der TBI zu realisieren ist. 3.Prüfung, ob die EON einer Querung über die Staustufe zustimmt und welche Ausbaumaßnahmen im Zusammenhang mit der Aufnahme des Busverkehrs notwendig sind. 4.Prüfung, wie ein angemessener Straßenausbau im Bereich der Antoniusschwaige durchgeführt werden kann. 5.Kombination der Buslinie über die Staustufe mit einer Fahrradroute für einen Fahrradschnellverkehr zwischen dem Südwesten Ingolstadts und den o.g. Zielen im Norden.

Begründung:

Zu 1: Im Westen Ingolstadts fehlt eine Straßenverbindung über die Donau zwischen der Glacis-brücke und der Staustufe Bergheim. Die immer wieder diskutierte „Vierte Donauquerung“ wird als Straßenbrücke aus Naturschutzgründen nicht realisiert werden können und als Tunnel bis auf weiteres nicht finanzierbar sein. Dieses Projekt gibt ohnehin nur Sinn, wenn es in eine Gesamtplanung mit leistungsfähigen Zuführungsstraßen, auch außerhalb der Stadtgrenze, eingebettet ist und hierfür das Einvernehmen der betroffenen Gemeinden vorliegt.
Weitere Ausbaumaßnahmen wie die Erweiterung der Glacisbrücke/ Westliche Ringstraße oder eine für den öffentlichen Verkehr nutzbare Straßenüberführung über die Staustufe sind, wenn überhaupt, nur langfristig umsetzbar. Zwischen dem Siedlungsschwerpunkt Südwest und dem Nordwesten mit den wichtigen Zielpunkten Klinikum, Westpark, GVZ und AUDI bedarf es aber dringend einer zusätzlicher Verkehrsverbindung.Diese ist kurzfristig nur als ÖPNV- Verbindung mit einer kostengünstig einzurichtenden Buslinie realisierbar. Diese Buslinie ist sinnvollerweise von Unsernherrn (Sonnenbrücke; P&R- Platz) über den Hauptbahnhof und die Staustufe zu den genannten Zielpunkten zu führen. Den möglichen Linienverlauf zeigen die beiden beigegeben Plänen. Mit dieser neuen Tangential- Linie wird nicht nur einem Verkehrsbedürfnis abgeholfen sondern auch eine sehr wirkungsvolle Ergänzung und Attraktivitätssteigerung des INVG- Netzes erreicht werden. Bei der definitiven Festlegung der Linienführung und der Haltestellen soll einer schnellen Fahrzeit Rechnung getragen werden um eine hohe Konkurrenzfähigkeit dieses neuen Angebotes zu erreichen. Für die Durchführung sind wegen des schützenswerten Erholungsgebietes nördlich der Donau möglichst Hybridbusse einzusetzen. Die Trasse über die Staustufe soll gegebenenfalls auch von Rettungsfahrzeugen benutzt werden können aber keinesfalls dem öffentlichen Verkehr geöffnet werden. Durch die Buslinie können auch das Erholungsgebiet am Baggersee und die Ausflugs- Gaststätten Antoniusschwaige und Mooshäusl gut mit dem ÖPNV erreicht werden.

Zu 2: Im Zusammenhang mit der südlichen Auffahrt zur Staustufe ist die bereits zu einem früheren Zeitpunkt beantragte Umsiedelung der TBI zu prüfen. Der Standort der TBI ist nach Abschluss der Kiesentnahme im Donau- Stausee angesichts der zahlreichen Bedienungsfahrten zum und vom Werksgelände ungeeignet und für die benachbarte Bevölkerung eine Belastung. Mit der Absiedelung der TBI kann an dieser Stelle neben einer eleganten Auffahrt für die Busse auch ein angemessener Park & Ride- Platz eingerichtet werden. Alternativ soll geprüft werden eine Auffahrt auch ohne Absiedelung der TBI zu ermöglichen.

Zu 3: Da die Staustufe baulich geeignet ist den fraglichen Busverkehr aufzunehmen, ist zu prüfen, ob die EON dieser Planung zustimmt und welche Baumaßnahmen mit Aufnahme des Busverkehrs zur Sicherstellung des Fuß- und Radwegverkehrs notwendig sind.

Zu 4: Da die Straße an der Antoniusschwaige bereits für den heutigen Verkehr viel zu schmal und im direkten Bereich der Ausflugsgaststätte sicherheitstechnisch kritisch ist, muss in diesem Bereich dringend ein Ausbau erfolgen. Bei diesem Ausbau oder ggf. auch einer Straßenverlegung ist die Buslinie zu berücksichtigen. Sollte ein Ausbau nicht möglich sein, ist ggf. eine Linienführung für den Bus über die Sebastian- Kneipp- Straße mit nördlichem Schwenk zum neuen Kreisel an der Gerolfinger Straße und Weiterführung über die Krumenauer Straße zum Klinikum denkbar.

Zu 5: Mit der Einführung von gekennzeichneten und gut ausgebauten Fahrradrouten in Ingolstadt ist auch eine schnelle Fahrrad- Verbindung vom Südwesten in den Nordwesten Ingolstadts notwendig. Diese Route muss über die Staustufe geführt werden und in diesem Bereich parallel zur Busspur als schneller und wintersicherer Radweg (mit Schneeräumung) erstellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

gez. gez. Achim Werner, MdL Anton Böhm
Fraktionsvorsitzender Stadtrat

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