Kurzzeitpflege im Heilig-Geist-Spital: Antrag der SPD

22. Dezember 2016

  1. Die Kurzzeitpflegeplätze im Heilig-Geist-Spital bleiben erhalten,die Planung der Sanierung der Gebäude wird entsprechend angepasst.

  2. Die Verwaltung erarbeitet zusammen mit den freien Trägern von Pflegeheimen ein Konzept zur Schaffung einer ausreichenden Zahl an Kurzzeitpflegeplätzen in Ingolstadt.

  1. Die Verwaltung macht Vorschläge, wie der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen eingedämmt werden kann.

  2. Die Stadt stellt Trägern günstige Grundstücke für den Bau neuer Pflegeheime zur Verfügung.Begründung:

Der Wegfall der zwölf Kurzzeitpflegeplätze im Heilig-Geist-Spital führt zu einer weiteren dramatischen Verschlechterung der Situation in der häuslichen Pflege. Die Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen: Die pflegenden Angehörigen fühlen sich von der Entscheidung der Stiftungsverwaltung völlig im Stich gelassen.

Dabei stehen diesen Menschen laut Pflegestärkungsgesetz jetzt sogar noch längere Auszeiten von bis zu acht Wochen pro Jahr zu. Doch das Versprechen des Gesetzgebers, die Pflegenden weiter zu entlasten, wird in Ingolstadt überhaupt nicht eingehalten, sondern noch konterkariert. Wie eine aktuelle Umfrage der SPD unter den Pflegeheimen ergab, ist die Nachfrage nach Kurzzeitpflege riesig, der Bestand geht jedoch ab 2017 gegen null. Wegen der Auslastung der stationären Plätze gibt es keine Kapazitäten mehr für Kurzzeitpflege - erst recht keine verbindlichen Zusagen, die für eine Urlaubsplanung erforderlich sind.

Vor genau dieser Situation hat das Sozialreferat bereits vor einem Jahr bei der Vorlage der Pflegeprognose gewarnt. Die Unterdeckung an Plätzen in Pflegeheimen, so hieß es damals, habe zur Folge, dass Kurzzeitpflegeplätze, die überwiegend aus dem laufendem Heimbetrieb nicht belegter Plätze entstehen, immer weniger vorhanden sind.

Laut der Prognose werden in Ingolstadt mittelfristig 1680 Pflegeplätze benötigt. Träger finden aktuell keine Grundstücke für Neubauprojekte. Die Stadt Ingolstadt muss hier dringend Abhilfe schaffen und Trägern zu günstigen Konditionen Grundstücke zur Verfügung stellen.

Es kann nicht sein, dass im GVZ eine Gewerbehalle nach der anderen aus dem Boden gestampft wird, während soziale Projekte keine Chance auf Verwirklichung haben. Die Ingolstädter sind nicht länger gewillt, eine Politik zu akzeptieren, die soziale Verantwortung völlig außer Acht lässt und sich allein an wirtschaftlichen Interessen zu orientieren scheint.

Mit freundlichen Grüßen

gez. gez. Veronika Peters Achim Werner Stadträtin Fraktionsvorsitzender

Bild: Wiki, Rufus64

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