Das erfreuliche Wachstum der Stadt Ingolstadt mit einem jährlichen Zuzug von ca. 1 500 neuen Einwohnern beschert der Stadt eine stetige Zunahme des Straßenverkehrs, welchen die vorhandenen Straßen zu Stoßzeiten kaum noch bewältigen können. Die Steigerung des Fahrradverkehrs am Modal Split und der AUDI Bahnhalt, welchen selbst der Autobauer AUDI favorisiert, um seine Mitarbeiter schnell, bequem und verkehrsentlastend von ihrem Wohnort zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause bringen zu können, sind erste Bausteine in einem verkehrspolitischen Umdenkungsprozess.
Während die Menschen südlich der Donau überwiegend wohnen, befinden sich im Norden die großen Arbeitgeber, das Klinikum und das größte Einkaufszentrum. Zur Bewältigung dieser Verkehrsströme brauchen wir nicht zusätzliche Straßen, sondern neue Ideen wie den Bau eines straßenunabhängigen Massenverkehrsmittels. „Wir halten eine Zerstörung unseres einzigartigen Auwaldes durch eine Untertunnelung der Donau östlich von Gerolfing ökologisch wie auch verkehrspolitisch für den vollkommen falschen Ansatz“, betont der Vorsitzende der SPD Stadtratsfraktion Hans-Joachim Werner. „Um die Jahrtausendwende zur EXPO 2000 wurde Ingolstadt für sein zukunftsweisendes Auen- und Lohenprogramm nicht nur bundesweit gefeiert“, fügt der Verkehrspolitiker Dr. Anton Böhm an. „Auch die Agenda 21, welche Ende der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts vom Ingolstädter Stadtrat erarbeitet worden ist, scheint heute in Vergessenheit geraten zu sein.“
Der Bedarf für ein das Busnetz der INVG ergänzendes öffentliches Massenverkehrsmittel ist nach Ansicht der SPD-Fraktion vorhanden, sollte jedoch durch eine repräsentative wissenschaftlich begleitete Bedarfsanalyse von einem unabhängigen Verkehrsplanungsinstitut ermittelt werden. Es soll mittels einer Potentialuntersuchung festgestellt werden, ob ein ausreichendes Reisendenpotential vorhanden ist. „Für die Einwohner Ingolstadts“, betont Stadtrat Robert Bechstädt, „ist es wichtig, dass sie mit solch einem Massenverkehrsmittel deutlich schneller, bequemer und entspannter von ihrem Wohnort zum Arbeitsplatz und wieder zurückkommen als bisher im alltäglichen Verkehrsstau.
Dabei sollen Umweltfreundlichkeit, Vermeidung von Immissionen wie Lärm und Luftschadstoffen ebenso eine Rolle spielen wie Wirtschaftlichkeit und die Anbindung an den bereits vorhandenen ÖPNV.“ Diese Bedarfsanalyse soll Grundlage für das weitere verkehrspolitische Handeln sein.