Die prekäre Lage des Heilig-Geist-Spitals und die Unterversorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Pflegeplätzen nimmt die SPD-Stadtratsfraktion zum Anlass, beim Oberbürgermeister den Antrag zu stellen, eine spezielle Arbeitsgruppe des Stadtrates zu installieren, die sich mit der Situation der Stiftung auseinandersetzt und Vorschläge erarbeitet, wie eine hochwertige Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Ingolstadt auch durch die Stiftung ausrecht erhalten werden kann. Diese Arbeitsgruppe soll sich aus Experten des Sozialausschusses, des Finanzausschusses und des Rechnungsprüfungsausschusses zusammensetzen.
„Es erfüllt uns mit großer Sorge, dass eine über Jahrhunderte erfolgreich wirkende Einrichtung wie die Heilig-Geist-Spital-Stiftung in eine Schieflage geraten ist, die zu negativen Folgen für die Menschen führt, für die sie vor 700 Jahren gegründet wurde“, schreibt die SPD in ihrem Antrag an den Oberbürgermeister, „Initiativen zur Schaffung eines angemessenen Angebots an Kurzzeitpflegeplätzen haben wir Sozialdemokraten bereits gestartet.“
So wie sich die öffentliche Diskussion über die Stiftung nunmehr entwickelt habe, müsse der Stadtrat aber darüber hinaus Maßnahmen ergreifen, um die Stiftung für die nächsten Jahrzehnte zukunftssicher zu machen. „Dabei ist selbstverständlich zu klären, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass jetzt so drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen. Noch vor wenigen Jahren war die Stiftung in der Lage, Defizite des Heilig-Geist-Spitals, die von den Kosten für die Qualität der Pflege in dieser Einrichtung herrührten, auszugleichen“, so die SPD weiter.
In diesem Zusammenhang macht die SPD-Stadtratsfraktion auch darauf aufmerksam, dass es in der Sebastianstraße bis vor einigen Jahren eine weitere qualitativ hochwertige Pflegeeinrichtung der Stadt gab. „Diese wurde zum Klinikum hin verlagert und das Grundstück in der Altstadt versilbert. Vor allem für den Investor, der mit Unterstützung der Stadtspitze in der Sebastianstraße tätig geworden ist“, so Fraktionschef Achim Werner. „Sollte irgendjemand im Stadtrat auf die Idee kommen, bei dem in idealer Lage befindlichen Heim in der Fechtgasse, das mit auf dem teuersten Boden steht, den es in der Stadt gibt, nach diesem Vorbild zu verfahren, wird das auf den heftigsten Widerstand der SPD-Stadtratsfraktion stoßen. Wir sind nicht bereit, eine weitere Pflegeeinrichtung auf dem Altar einer fehlgeleiteten Investorenpolitik zu opfern.“