„Radeln ohne Alter“

14. August 2018

SPD Stadtratsfraktion beantragt “Rikschafahrten“ für Senioren

Alte Menschen sollen auch noch im hohen Alter Freude spüren und ihre Umwelt erkunden dürfen, davon ist Stadträtin Sabine Leiß, die Initiatorin des SPD-Antrags: “Radeln ohne Alter“ überzeugt. “Denn von Menschen umgeben zu sein, ist ein unbestreitbares Grundbedürfnis des Menschen selbst und für die Gesundheit älterer Menschen von elementarer Bedeutung“, betont Sabine Leiß weiter.

Mittlerweile hat sich die Projektidee: „Radeln ohne Alter“ in anderen Städten etabliert. Die Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, Rikscha-Ausfahrten mit Bewohnern von Senioren- und Pflegeheimen zu unternehmen, erhielt viel positive Resonanz. Das Konzept der “Senioren-Rikschas“ kommt ursprünglich aus Dänemark. Ältere Menschen können so aus ihrem eintönigen Alltag entfliehen. Erkundungen und Begegnungen im öffentlichen Raum sind wieder möglich. Sie können aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Die Entdeckung alter und neuer Plätze an der frischen Luft schafft neue Perspektiven und bringt Freude in den Alltag. Der Wunsch nach Mobilität wird wieder ein Stück weit erfüllt.

In der Stadt Essen besteht sogar noch die Besonderheit, dass auch arbeitslose Menschen an dem Projekt: „Radeln ohne Alter“ mitwirken können. In Essen wird das Projekt im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahme in Kooperation mit dem Jobcenter durchgeführt.

Empfängerinnen und Empfänger des AlG-II werden als Betreuungsassistenten, sog. “Rikaschapiloten“ mit einer Beschäftigung von 30 Stunden/Woche im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahem nach §16d SGB II eingesetzt.

Die arbeitsuchenden Menschen profitieren von dem Beschäftigungsprogramm, welches auch Schulungen vorsieht, die für den Fahrbetrieb der Rikschas notwendig sind. Aber auch der Umgang mit den Senioren selbst fördert Sensibilität und erhöht die soziale Kompetenz der Langzeitarbeitslosen.

Wir sind davon überzeugt, dass so ein Projekt auch eine Bereicherung für Senioren in Ingolstadt wäre, betont die Sozialausschusssprecherin der SPD Veronika Peters. “Es ist ja oft so, dass alte Menschen gezwungen sind, ihre Mobilität aufgrund von Gebrechen einzuschränken“. Vor allem für Senioren bedeutet dies die zwangsläufige Aufgabe ihrer sozialen Kontakte. “Das führt zu Alterseinsamkeit und kann auf Dauer sehr krank machen“, betont Veronika Peters weiter. „Die älteren Menschen, die selbst nicht mehr in die Pedale treten können, finden vielleicht Gefallen an dieser tollen Idee“.

Darüber hinaus kann ein solches Projekt- vorausgesetzt es wird so initiiert, wie es die Stadt Essen bereits tut- auch Langzeitarbeitslosen die Chance bieten, sich am Arbeitsmarkt neu zu orientieren. Auf diese Art und Weise können Arbeitslose neue karitative Aufgaben übernehmen. Es werden Weichen zur Beteiligung am gesellschaftlichen Leben gestellt.

Das Projekt: „Radeln ohne Alter“ ist somit letztendlich nicht nur gewinnbringend für Senioren, sondern fördert generell das soziale Miteinander in der Stadt.

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