„Zündstoff Wohnraum in Ingolstadt“! Zu diesem brisanten Thema lud der SPD-Ortsverein Ingolstadt-Süd im Rahmen seiner „2. Ingolstädter Runde“ nach dem bewährten Motto „Bürger fragen - Politiker antworten“ am vergangenen Donnerstagabend in das Sportheim des SV Haunwöhr ein. Nachdem trotz frühzeitig erfolgter Einladung kein Vertreter des CSU-Kreisvorstands anwesend war, nahmen der FDP-Kreisvorsitzende Karl Ettinger sowie der Vorsitzende der ÖDP Ingolstadt Franz Hofmeier neben dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Quirin Witty als Podiumsteilnehmer an dieser von Witty ganz bewusst als „überparteilich“ deklarierten Veranstaltung teil.
Nachdem Karl Ettinger in seinem Eingangsstatement die bereits seit längerem diskutierte mehrgeschossige Bebauung von Einkaufsmärkten in Erinnerung rief, präferierte Franz Hofmeier als Alternative zu einer weiterhin zunehmenden Verdichtung grundsätzlich ebenfalls eine mehrgeschossige Bauweise, insbesondere in Stadtlagen mit bereits vorhandenen vergleichbaren Objekten. Daran anschließend appellierte Quirin Witty an die Stadtplanung und die kommunalen Entscheidungsträger, die aus seiner Sicht bestehende Verbindung von Wohnraumpolitik und Verkehrsströmen bei dringend notwendigen Großprojekten im Wohnungsbau zu berücksichtigen und forderte -wie im späteren Verlauf einer rege geführten Diskussion weitere Teilnehmer ebenfalls- sich derzeit bereits bestehende Gleis- und Schienenverbindungen für den ÖPNV zunutze zu machen. Darüber hinaus mahnte er einen sparsameren und somit verantwortungsvolleren Umgang mit den noch zur Verfügung stehenden Grundstücksflächen im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Bebauung an. Einigkeit unter den Diskutanten bestand grundsätzlich darin, dass der Schutz des Glacis sowie des sogenannten „Zweiten Grünringes“ als Naherholungsfläche Priorität genießen soll, um die Attraktivität Ingolstadts zu wahren. Hierzu erhob Franz Hofmeier die Forderung, dass zunächst einmal vorrangig dringend eine exakte flächenmäßige Definition dieser ökologisch sehr wertvollen und daher schutzbedürftigen Flächen vorgenommen werden müsse. Der Ingolstädter Landschaftsarchitekt Wolfgang Weinzierl erkannte u. a. einen Lösungsansatz in der Akzeptanz und Realisierung moderner und zukunftsgerichteter Wohnformen. Allerdings sei hierfür aber selbstverständlich auch ein gewisses Umdenken innerhalb der Gesellschaft bzw. der betroffenen Wohnrauminteressenten erforderlich.
Am Ende dieser gut besuchten Veranstaltung waren sich eigentlich sämtliche anwesenden Gäste und TeilnehmerInnen, welche sich im Übrigen rege an der lebendigen Diskussion beteiligten, darüber einig, dass diese bereits seit längerer Zeit gegebene gravierende Wohnraumproblematik und der damit einhergehende Flächenverbrauch insbesondere für eine ständig wachsende Großstadt wie Ingolstadt die mit größte aktuelle, als auch künftige Herausforderung darstellt.