Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die SPD-Stadtratsfraktion stellt folgenden
Antrag:
Die Stadt Ingolstadt beauftragt ein unabhängiges Verkehrsplanungsinstitut mit der Erstellung einer Bedarfsanalyse für ein öffentliches Massenverkehrsmittel, um die Straßen Ingolstadts vom zunehmenden motorisierten Verkehr in Süd-Nord-Richtung zu entlasten.
Dabei soll eine Potentialuntersuchung feststellen, ob ein ausreichendes Potential für Reisende vorhanden ist. Dies soll mit einer repräsentativen Bürgerbefragung im Sinne einer echten Bürgerbeteiligung erfolgen.
Dieses öffentliche Massenverkehrsmittel ohne weitere CO2-, Stickoxid- und Feinstaubbelastungen soll Straßen unabhängig sein.
Bei der Bedarfsanalyse sollen Kriterien, wie zeitliche Vorteile, ökologische Verträglichkeit, Immissionsarmut und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen. Es sollen möglichst schnell große Mengen von Menschen von A nach B befördert werden können.
Die für die Bedarfsanalyse erforderlichen Mittel sind in den Haushalt 2018 einzustellen.
Die zu erstellende Bedarfsanalyse soll als Zielvorgabe für weitere verkehrspolitische Entscheidungen der Stadt Ingolstadt dienen.
Begründung:
Die Stadt Ingolstadt wächst jedes Jahr um ca. 1.500 neue Einwohner. Dies bedeutet neben dem stetig wachsenden Bedarf an zusätzlichem Wohnraum gleichzeitig eine ständig wachsende Zunahme des Verkehrs auf den bestehenden Straßen und Verkehrswegen unserer Stadt. Die Gebietsreform von 1971 hat unserer Stadt die beiden Hauptentwicklungsäste im Westen sowohl nördlich als auch südlich der Donau beschert. Während im Südwesten überwiegend Wohnen stattfindet, befinden sich im Nordwesten und Westen der Stadt neben Wohnen mit AUDI, GVZ und Klinikum die größten Arbeitgeber und der Westpark ist das größte Einkaufszentrum Ingolstadts.
Die Steigerung des Anteils des Fahrradverkehrs am Modal Split und des AUDI- Bahnhalts, welchen selbst der Autobauer AUDI favorisiert, um seine Mitarbeiter schnell, bequem und verkehrs-entlastend von ihrem Wohnort zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause bringen zu können, sind erste Bausteine in einem verkehrspolitischen Umdenkungsprozess. Zur Bewältigung der stetig zunehmenden Probleme benötigt die Stadt Ingolstadt nicht neue Straßen, sondern innovative Ideen.
Deshalb ist es unerlässlich, eine Bedarfsanalyse für ein öffentliches, Straßen unabhängiges Massenverkehrsmittel zu erstellen, um die Straßen unserer Stadt vom stetig zunehmenden Verkehr von Süd nach Nord aber auch umgekehrt nachhaltig entlasten zu können. Während die Verkehrswege von Süd nach Nord östlich des Schienenstrangs weitgehend noch einen fließenden Verkehr gewährleisten können, drohen die Hauptrouten westlich des Schienenstrangs vor allem in Stoßzeiten immer mehr zu kollabieren.
Deshalb soll eine Bedarfsanalyse mit einer Potentialuntersuchung für ein Straßen- unabhängiges öffentliches Massenverkehrsmittel ermittelt werden, um den Bedarf für ein ausreichendes Potential für Reisende feststellen zu können. Dabei sollen die betroffenen Bürger mittels einer repräsentativen, wissenschaftlich begleiteten Bürgerbefragung interviewt werden, um eine echte Bürgerbeteiligung gewährleisten zu können.
Die Kriterien bei dieser Bürgerbefragung sollen Umweltfreundlichkeit, ohne zusätzliche CO2-, Stickoxid und Feinstaubbelastungen, die ökologische Verträglichkeit mit den vorhandenen Topografien, die Immissionsarmut sowie der Zeitaufwand für die Nutzer und die Kapazitäten sein. Es soll die grundsätzliche Bereitschaft der betroffenen Bürger ermittelt werden, vom Auto auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen zu wollen, falls dieses Vorteile in Bezug auf Zeitersparnis, Kosten, Umweltfreundlichkeit und Komfort bieten kann, damit man schnellstmöglich bequem und entspannt zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Großklinikum und wieder zurück von A nach B kommen kann.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Robert Bechstädt Stadtrat
gez. Dr. Anton Böhm Stadtrat
gez. Petra Volkwein Stadträtin
gez. Dr. Manfred Schuhmann Stadtrat, Sprecher Stadtplanungsausschuss
gez. Achim Werner Fraktionsvorsitzender