Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der vergangene Sommer, einer der regenärmsten und wärmsten, seit es Wetteraufzeichnungen gibt, hatte neben erfreulichen auch immer wieder negative Begleiterscheinungen – vor allem für die Gesundheit der Menschen. Da wir angesichts des immer stärker voranschreitenden Klimawandels mit Neuauflagen eines solchen „Jahrhundertsommers“ rechnen müssen, stellt die SPD-Stadtratsfraktion folgenden
Antrag:
1.Die Verwaltung wird beauftragt, einen lokalen Hitzeaktionsplan nach den Vorgaben (Handlungsempfehlungen) des Bundesumweltministeriums zu erarbeiten.
2.Die Verwaltung prüft, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um gesundheitsschädliche Auswirkungen langanhaltender Hitzeperioden zu verhindern. Diese sollen insbesondere für Pflege- und Seniorenheime, Schulen, Kindertagesstätten und für das Klinikum gelten.
Dazu zählen beispielhaft:
•Ein Verschattungskonzept für öffentliche Räume insbesondere auch für Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) •Die Einrichtung öffentlicher, kostenloser Trinkstellen an gut frequentierten Plätzen •Schaffung von Oberflächen-Gewässern im Stadtgebiet, z. B. durch die Anhebung von Bachläufen (Schutter) •Hitzewiderstandsfähige Bepflanzung z. B. durch Platanen •Ein Förderprogramm zur Nachrüstung von baulichem Sonnenschutz an Fassaden insbesondere für Pflege- und Seniorenheime, Schulen, städtische Kindertagesstätten oder das Klinikum •Präsentation einer „Hitzeseite“ auf der Website der Stadt mit Informationen rund um das Thema sowie Auflage eines Flyers u.a. mit Tipps für das persönliche Verhalten bei großer Hitze oder Informationen über den Standort der Trinkwasserbrunnen
Begründung: Dieser Sommer hat gezeigt, dass der Klimawandel stetig voranschreitet. Wir alle müssen uns auf extreme Witterungsbedingungen gefasst machen, die mitunter verheerende Auswirkungen für Mensch, Natur und Infrastruktur haben.
Langanhaltende Hitzeperioden, die in Deutschland immer häufiger werden, fordern auch in unserem Land Tausende von Todesopfern (2003 waren es 7000). Hinzu kommen zahlreiche hitzebedingte Krankheitsfälle als Folge von Dehydrierung oder Hitzschlag. Besonders gefährdet sind Menschen, die bereits unter Herz- und Kreislauferkrankungen leiden.
Aber nicht nur Menschen, auch die Natur leidet unter den starken klimatischen Veränderungen, sodass bestimmte Baumarten wie beispielsweise die Fichte bei uns ums Überleben kämpfen.
Ein Hitzeaktionsplan hat zum Ziel, die Gesundheit der Bürger unserer Stadt zu schützen, aber auch der heimischen Vegetation sowie die Infrastruktur.
Erst Ende Oktober hat sogar der Bayerische Ärztetag vor den Folgen des Klimawandels mit seinen zunehmenden Hitzeperioden gewarnt und auf die gesundheitlichen Folgen insbesondere für Kleinkinder und Säuglinge, aber auch für ältere Menschen hingewiesen.
gez. Dr. Anton Böhm Stadtrat
gez. Robert Bechstädt Stadtrat
gez. Achim Werner Fraktionsvorsitzender