Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Herr Bürgermeister Wittmann hat in der Sitzung des Kultur- und Schulausschusses am 4. Februar 2014 davon gesprochen, dass das Schulzentrum Südwest zu groß sei, d.h. dass die rund 3000 Schüler dort zu viel seien.
Die Kritik an der massiven Konzentration von Schülern kommt zu einem höchst unpassenden Zeitpunkt. Zwei der Schulen im Südwesten sind fertig gestellt und wurden gerade eingeweiht, die Planungen für das Apian-Gymnasium stehen vor dem Abschluss.
Die kritischen Äußerungen von Herrn Bürgermeister Wittmann über die Situation des Schulzentrums führen bereits zu Verunsicherungen bei den Schulleitern aller drei Schulen, besonders jedoch bei der Schulleitung des Apian-Gymnasiums bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Schule. Zu erwarten ist außerdem, dass Zweifel an der Seriosität der Arbeit von Stadtverwaltung und Stadtrat aufkommen. Dies alles zeigt, in welch unerquickliche und in unseren Augen vermeidbare Situation die Stadtspitze geraten ist.
Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, den Schwebezustand zu beenden und klare Ansagen zu machen, was die Stadt vorhat, ob in die jetzigen Planungen eingegriffen werden soll, ob die Überlegungen, mit einem Nachbarlandkreis zusammen ein neues Gymnasium zu bauen, weiter verfolgt werden sollen oder ob die Äußerungen von Herrn Bürgermeister Wittmann relativiert oder gar zurückgenommen werden sollen.
Wir sind im Übrigen überrascht, dass die Erkenntnis, dass rund 3000 Schüler auf dem Campus im Südwesten zu viel sind, an der Stadtspitze so lange brauchte, bis sie reifte. Die SPD-Fraktion hat von Anfang große Bedenken wegen der so massiven Ansammlung junger Menschen dort geäußert und in allen Gremien gute Gründe für diese Bedenken vorgebracht. Unsere Zweifel wurden von vielen Stadträten geteilt, aber man begegnete ihnen nicht mit dem nötigen Ernst. Im Gegenteil, die Planung für das Schulzentrum Südwest wurde damals immer als alternativlos dargestellt.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Gudrun Rihl
Sprecherin des Kultur- und Schulausschusses
gez. Thomas Thöne Sprecher des Ausschussses für Soziales, Gesundheit, Stiftungen und Familien