Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, alle Möglichkeiten zu prüfen, die es erlauben, an der Gebrüder-Asam-Mittelschule sobald wie möglich und dauerhaft den vollen Sportunterricht in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes durchzuführen. Das schließt die Überprüfung aller Möglichkeiten einer Erweiterung der Sporthallen im Umfeld des Schulzentrums Südwest ein. Wir bitten darum, im nächsten Kultur-und Schulausschuss zu berichten.
Begründung: Der Sportunterricht für die Schülerinnen und Schüler der Gebrüder-Asam-Mittelschule findet derzeit in der Paul-Wegmann-Sporthalle im Südosten von Ingolstadt statt. Der Basisunterricht beträgt für alle Klassen zwei Unterrichtsstunden, also 90 Minuten, darüber hinaus muss erweitertet Pflichtunterricht angeboten werden. So die Vorgaben des Ministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst .
Durch die Busfahrt etc. von der Schule bis zur Paul-Wegmann-Halle und zurück werden rund 45 Minuten benötigt. Das heißt, die Hälfte des Sportunterrichts fällt derzeit für alle Schüler weg. Der Pflichtsportunterricht ist de facto um die Hälfte gekürzt.
Dies ist aus unserer Sicht ein unhaltbarer Zustand, zumal eine baldige Änderung nicht in Sicht ist. Die Schüler haben nicht nur ein Recht auf den vollen Unterricht, er ist auch – die Gründe dafür bedürfen keiner weiteren Erläuterung - dringend nötig.
Nach unseren Informationen sind von der Kürzung des Unterrichts derzeit alle 32 Klassen der Schule, d.h. über 600 Jugendliche, betroffen.
Im Schulzentrum Südwest stehen für den Sportunterricht aller drei Schulen – Fronhofer-Realschule, Apian-Gymnasium und Gebrüder-Asam-Mittelschule – im Winter und bei schlechtem Wetter grundsätzlich eine Dreifachsporthalle und das Hallenbad zur Verfügung, das seit einiger Zeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Im Sommer ist die Sportsituation bei schönem Wetter entspannter.
Doch selbst wenn das Hallenbad wieder in Betrieb ist und im Sommer bei schönem Wetter die Außenanlagen benützt werden können, müssen weiterhin etliche Klassen zur Paul-Wegmann-Halle gefahren werden.
Mit dem „Qualitätssiegel Bildungsregion Ingolstadt“, das die Stadt gerade dabei ist zu erwer-ben, verträgt sich dieser Unterrichtswegfall ganz und gar nicht. Unter diesem Vorzeichen dürfte es auch nicht leicht sein, eine Kürzung des Basissportunterrichts als dauerhaften Zustand öffentlich zu kommunizieren.
Wir möchten in diesem Zusammenhang an eine Diskussion erinnern, die seinerzeit um den Standort des Sporthallenbads geführt wurde. Zwei Standorte standen zur Entscheidung an: das Wonnemar und das alte Eisstadion. Die Tatsache, dass ein großer Teil des Sportunterricht für die Schulklassen der Stadtmitte durch Busfahrten zum Wonnemar im wahrsten Sinn des Wortes auf der Strecke bleiben würde, hat im Wesentlichen dazu geführt, das Sportbad in der Stadtmitte, also in Laufnähe der Schulen, und nicht beim Wonnemar zu bauen.
Was damals für die Gymnasien als überzeugende Begründung galt, muss heute Gewicht auch für Mittelschüler haben dürfen. Auch für sie muss eine Lösung angestrebt werden, die ihnen den vollen Sportunterricht ermöglicht.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Gudrun Rihl
Sprecherin des Kultur- und Schulausschuss
gez.
Thomas Thöne Sprecher des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Stiftungen und Familien