SPD-Fraktion bleibt bei Nein zu verkaufsoffenen Sonntagen Gespräch mit Gewerkschaften und Personal
Die SPD-Stadtratsfraktion bleibt bei ihrer Haltung, in Ingolstadt die Sonntage von Verkaufsveranstaltungen frei zu halten. Nach einem intensiven Gedankenaustausch mit Vertretern des Personals im Einzelhandel und der Gewerkschaften fordert die SPD, nach Alternativen für die verkaufsoffenen Sonntage zur Belebung der Altstadt zu suchen.
Christian Delapuente vom DGB wies die Ergebnisse einer Umfrage der Innenstadtfreunde zurück, wonach auch eine Mehrheit des Personals sich für die Aktionen am Sonntag erwärmen könnte. Delapuente: „Davon kann überhaupt keine Rede sein.“ Mitarbeiterinnen von Kaufhof und Marktkauf bestätigten, dass das Personal im Einzelhandel mit wenigen Ausnahmen den arbeitsfreien Sonntag nicht missen möchte. Verkaufsoffene Sonntag seien familienfeindlich.
Ingolstadt könne stolz darauf sein, sich bislang erfolgreich den Versuchen widersetzt zu haben, bis zu vier Sonntage im Jahr zu opfern, stellt Steffi Kempe, die Geschäftsführerin von Verdi fest. Verkaufsoffene Sonntag schaffen keine Arbeitsplätze, sie führen nur zur Mehrbelastung der Beschäftigten.
Die Gesprächsrunde im Josef-Strobl-Haus kam überein, Alternativen zum verkaufsoffenen Sonntag zu fordern, die noch dazu mehr brächten. So sollte sich der Einzelhandel in der Altstadt endlich auf einheitliche Öffnungszeiten verständigen.
Eine echte Alternative wäre auch, an vier Samstagen im Jahr, das Parken in der Altstadt, sowie die Fahrt dorthin mit den Bussen der INVG kostenlos anzubieten. Das würde die Ingolstädter und ihre Nachbarn in Massen in die Altstadt locken. Da sich der Einzelhandel im Gegensatz zur Sonntagsöffnung zusätzliche Personalkosten spare, so SPD-Fraktionschef Achim Werner, sei zu überlegen, ob er sich nicht an den Kosten für derartige Aktionen beteiligen könne. Unter dem Strich würde sich das allemal auszahlen.
Auf große Sympathie der Gewerkschafts- und Personalvertreter stieß die wiederbelebt alte Idee der SPD-Fraktion, in der Altstadt eine Markthalle zu errichten. Markthallen seien in vielen Städten ein Anziehungspunkt für die Menschen, der auch in Ingolstadt die Altstadt locken würde.