Pressemitteilung der SPD Ingolstadt
„Nix los in Ingolstadt“
„Nix los in Ingolstadt?“, fragt sich der auswärtige Besucher, „Keine Konzerte? Keine Ausstellungen? Keine Events?“. So mag es zumindest scheinen, und das liegt nicht an der Sommerpause, denn die Plakatierung für Veranstaltungen wurde in Ingolstadt zu Tode reguliert.
Gerade unabhängige Kulturschaffende haben keine sinnvolle Möglichkeit mehr, mit Plakaten zu werben. Ingolstadt läuft Gefahr, an kultureller Vielfalt zu verlieren, denn wer nicht ausreichend werben kann, hat weniger Besucher, weniger Einnahmen und hört irgendwann ganz auf. In einer prosperierenden Großstadt wie Ingolstadt muss kulturelle Vielfalt, gerade aus kleinen, unabhängigen Initiativen heraus gefördert und nicht behindert werden.
Seit 2013 dürfen Plakate ausschließlich in Rahmen einer Berliner Firma angebracht werden. Sie hängen im Format A1 auf etwa 2,50 m Höhe an Laternenmasten. Zu klein, zu weit weg und nachts unbeleuchtet. Praktisch unsichtbar. Die Liste der Nachteile dieser Plakatrahmen ist lang. Und zu allem Überfluss ist diese Art der Werbung für die Veranstalter ziemlich kostspielig. Da die Rahmen offensichtlich ineffizient und teuer sind, werden sie kaum gebucht. Der überwiegende Teil der Flächen ist für jeden sichtbar mit Platzhaltern belegt. Ein absurdes Schauspiel.
Der Stadtrat hat mit sehr breiter Mehrheit dieser Regelung zugestimmt, die unsere Stadt vertraglich für 15 Jahre bindet und deren Nachteile jetzt sichtbar werden. Der Oberbürgermeister und die Stadträtinnen und Stadträte sollten unbedingt diese Entscheidung überdenken und prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, der Plakatkultur in Ingolstadt wieder etwas mehr Freiraum zu verschaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Aigner
Kreisvorsitzender SPD Ingolstadt