Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
nach uns vorliegenden Informationen sollen in Zukunft ausschließlich sog. „Cook & Freeze“ Produkte für alle Kindertagesstätten und Schulen bereitgestellt werden. Das wirft aus unserer Sicht einige Fragen auf. Das Verfahren von „Cook & Freeze“ für Gemeinschaftsverpflegungen ist nämlich durchaus umstritten.
Es birgt folgende Nachteile:
Die Ernährung von Kindern und Jugendlichen ist für deren Entwicklung besonders wichtig. Deshalb sollte ein möglichst großer Teil des Essens frisch zubereitet sein. Eine Kombination aus küchenfertigen und garfertigen Lebensmitteln ist lt. Deutscher Gesellschaft für Ernährung am besten geeignet.
„Cook & Freeze“ ist aber auch unter dem Aspekt Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit abzulehnen: Hoher Energieaufwand für Kühlung und Erhitzung, lange Transportwege und erhöhtes Abfallaufkommen sind mit dem System verbunden.
Weiterhin stellt sich uns die Frage, warum dieses Thema nicht im Stadtrat bzw. den zuständigen Ausschüssen beraten und beschlossen worden ist. Ist hier eine öffentliche Ausschreibung angedacht? Die SPD- Stadtratsfraktion ist der Ansicht, dass die Kinder die Wahlfreiheit zwischen “Cook & Freeze“ und “Cook & Chill“ haben müssen. Wir fordern - falls Ausschreibungen derzeit angedacht sind - dies zu berücksichtigen.
Ergänzend bitten wir um eine Stellungnahme des Umweltreferates zum Thema “Cook & Freeze“, vor allem im Hinblick auf die Themen “gesunde Ernährung“, “Slow Food“ und „Nutzung regionaler Pro-dukte“.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Achim Werner
Fraktionsvorsitzender
gez. Thomas Thöne Stadtrat
Foto: Flickr, Lucélia Ribeiro