Antrag der SPD- Stadtratsfraktion: Ringlinie

06. November 2014

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD-Stadtratsfraktion stellt folgenden

Antrag:

  1. Die Stadt Ingolstadt prüft zusammen mit der INVG die Einrichtung einer Ringlinie mit Querungsmöglichkeit der Donau für Busse über die Staustufe, welche insgesamt acht dezentrale Busknoten miteinander verbindet, hinsichtlich ihrer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit.

  2. Diese Ringlinie wird zur Grundlage eines neuen effektiveren Liniennetzes mit Radiallinien, welche die einzelnen dezentralen Busknoten durch die Stadt über ZOB und Nordbahnhof miteinander verbinden. An die dezentralen Knoten werden die Peripherlinien in U-Form (z.B. von Irgertsheim über Klinikum nach Gaimersheim) angebunden.

  3. In einem großstädtischen ÖPNV ist das Umsteigen die Regel. Dazu müssen die einzelnen Umsteigebeziehungen so effektiv wie möglich gestaltet werden. Dies erfolgt durch Taktverdichtungen auf der Ringlinie in beiden Richtungen sowie auf den Radiallinien, während die Taktung nach außen hin auf den Peripherlinien lockerer sein kann.

  4. Ziel ist es, von jedem Bushalt im Fahrplannetz mit nur einmal Umsteigen jeden dieser acht dezentralen Busknoten erreichen zu können und damit den ÖPNV insgesamt für den Bürger attraktiver zu machen.

Begründung:

Für die meisten Nutzer des ÖPNV in Ingolstadt ist ihre Buslinie lediglich eine halbe und zwar von ihrem Wohnort an der Peripherie in die Innenstadt und wieder zurück. Die Nutzung des ÖPNV zur Erreichung anderer Ziele wie Hauptbahnhof, Klinikum, Audi oder Westpark – um nur einige zu nennen – scheitert in der Regel an den teilweise langwierigen und umständlichen Umsteigebezie-hungen. Deshalb steigt der Ingolstädter auch ungern um und nutzt im Zweifel dann doch lieber das Auto. Die Linienführung ist vielleicht bedarfsgerecht, jedoch nicht großstädtisch.

Mit der Schaffung einer zusätzlichen Donauquerung für Busse über die Staustufe wird die Mög-lichkeit für ein Ringlinie geschaffen, welche sämtliche dezentralen Verkehrsknoten miteinander verbindet. Diese sind Klinikum, Westpark, GVZ, AUDI, Friedrich-Ebert-Straße Ecke Goethestraße, Kreuzung Asam-, Feselenstraße, Hauptbahnhof und Schulzentrum über die Staustufe zurück wie-der zum Klinikum. Die Busse sollen auf dieser Ringlinie in einer möglichst kurzen Taktung in beiden Richtungen verkehren.

Die peripheren Linien z.B. Irgertsheim über das Klinikum über Friedrichshofen, Gaimersheim bis nach Lippertshofen können dann an die dezentralen Knoten wie z.B. hier das Klinikum direkt an-gebunden werden. So genannte Radiallininien verbinden dann gegenüberliegende Knoten über ZOB und, oder Nordbahnhof ebenfalls in kurzer Taktung direkt miteinander. So wäre eine Linie vom GVZ über die Trasse der heutigen Linie 10 hin zum Hauptbahnhof denkbar. Dagegen wird der Takt nach außen hin auf den Peripherlinien eher etwas lockerer.

Der Vorteil eines solchen Systems liegt darin, dass man von jedem Bushalt im Tarifsystem der INVG mit nur einmal Umsteigen jeden dieser acht dezantralen Verkehrsknoten über Ring oder Radiallinien erreichen kann. Durch die Taktverdichtung von außen nach innen erreicht man eine höhere Effizienz des ÖPNV, ohne dass dies zu Lasten der Wirtschaftlichkeit geht. Dies führt zu einer Steigerung der Attraktivität des ÖPNV für den potentiellen Buskunden und damit zu einer Entlastung der Verkehrsdichte im Ingolstädter Straßenverkehr.

Bei einem großstädtischen ÖPNV ist Umsteigen die Normalität. Man muss es jedoch schaffen, die Umsteigebeziehungen effizient, attraktiv und trotzdem auch wirtschaftlich zu gestalten.

Mit freundlichen Grüßen

gez.
Robert Bechstädt
Stadtrat

gez. Achim Werner
Fraktionsvorsitzender

gez. Petra Volkwein Stadträtin

gez. Dr. Manfred Schuhmann Sprecher PlA

gez. Dr. Anton Böhm Stadtrat