Verkehrsprojekte sollten nachhaltig geplant und umgesetzt werden.
Dabei sind Lösungen, die heute gerade noch ausreichen, in fünf oder zehn Jahren buchstäblich von gestern.
Die SPD Stadtratsfraktion stellt deshalb im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der sogenannten Marktkaufkreuzung folgenden Antrag:
Die erforderlichen Planungsschritte werden unverzüglich in Angriff genommen.
Der höhengleiche Ausbau erfolgt in Form eines Tunnels unter der Kreuzung, der im Norden unter die bestehenden Bahngleise weitergeführt wird.
Begründung:
Im Zuge der Haushaltsberatungen hatte die SPD Stadtratsfraktion bereits beantragt, Mittel für den höhengleichen Ausbau der Marktkaufkreuzung in den Etat aufzunehmen. Der Stadtrat verzichtete damals auf diesen Schritt und erklärte sich einverstanden damit, dass die Verkehrsprognosen für diesen Bereich nochmals einer eingehenden Prüfung unterzogen und dann gegebenenfalls neu entschieden wird. In der Diskussion war eine Sympathie für den höhenfreien Ausbau deutlich spürbar.
Die Verkehrsentwicklung im Norden der Stadt verläuft in einem rasanten Tempo. Mit der wachsenden Zahl an Arbeitsplätzen bei den großen Arbeitgebern (Audi, GVZ, Klinikum) wird das bestehende Straßennetz zunehmend belastet. Der damals zuständige Baureferent Wolfgang Scherer bezeichnete bereits 2011 den höhengleichen Ausbau der Kreuzung an der Grenze dessen, was die Kreuzung noch bewältigen könne.
Wer jetzt mit dem Kostenargument den höhenfeien Ausbau der Kreuzung verhindert, der nimmt hin, dass die weitere Entwicklung des Verkehrs in absehbarer Zeit zu einem nachträglichen Umbau der Kreuzung zwingt, mit dann ungleich höheren Kosten.
Der Verkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten stets stärker entwickelt, als es die jeweiligen Prognosen vorhersagten. Angesichts des bevorstehenden Bevölkerungswachstums mit einem weiteren Anstieg auch der Zahl der Arbeitsplätze, ist es nicht gewagt, eine weitere Entwicklung auf diesem Niveau anzunehmen.
Die Bahngleise in eine Tunnellösung mit einzubeziehen, ist ebenfalls im Sinne einer nachhaltigen Lösung. Sie macht spätere Nachbesserungen von vorne herein überflüssig und trägt außerdem zur Schonung der die Landschaft prägenden Allee im Süden Oberhaunstadts bei.
Mit der Umsetzung einer höhengleichen Lösung bietet sich außerdem die Chance, zu einer besseren Lösung für Fußgänger und Radfahrer zu kommen. Die beim jetzigen Planungsstand vorgesehene gemeinsam zu nutzende Unterführung birgt nicht unerhebliche Gefahrenmomente und müsste deshalb so oder so überdacht werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Achim Werner Fraktionsvorsitzender
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