ÖPNV, Fahrradverkehr und Wohnungsbau Schwerpunkte bei der Klausur der Stadtratsfraktion
Die kommunale Verkehrspolitik bleibt einer der Schwerpunkte der SPD-Stadtratsfraktion für das letzte Jahr der laufenden Amtsperiode des Stadtrats. Bei einer Klausurtagung nahm die Fraktion gemeinsam mit Vertretern des Arbeitskreises Verkehr den letzten Feinschliff an einer neuen Buslinie vor, die den Süden der Stadt über die Staustufe mit dem Norden und seinen Einkaufsstätten und Arbeitsplätzen verbinden soll.
Die neue Buslinie dient aus Sicht der SPD als kurzfristig realisierbare Lösung einer Stärkung des ÖPNV in Ingolstadt. Die Verkehrsbeziehungen zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt sind traditionell sehr kritisch mit etlichen Nadelöhren behaftet. Die SPD fordert nun auf der von ihr ausgearbeiteten Trasse (siehe Grafik) zwischen Unsernherrn über den Bahnhof hinüber zur Staustufe und weiter nach Norden zum Klinikum, Westpark, GVZ und Audi umweltschonende Hybridbusse einzusetzen. Die Vorstellungen laufen auf eine dichte Taktfolge und eine größtmögliche Beschleunigung bei der Verbindung hinaus. Weitere Details wird der Arbeitskreis Verkehr nach Ostern der Öffentlichkeit präsentieren.
Die SPD-Fraktion erneuert zugleich ihre Forderung, in ein neues verkehrspolitisches Gesamtkonzept der Stadt den Fahrradverkehr zu integrieren. Ziel müsse es sein, für den Fahrradverkehr 45 Prozent Anteil an der Gesamtverkehrsleistung zu erreichen. Dazu erarbeitet der Arbeitskreisverkehr derzeit ein eigenes Konzept, für das die Arbeiten ebenfalls kurz vor dem Abschluss stehen.
Fraktionsvorsitzender Achim Werner und Arbeitskreissprecher Manfred Meier bedauern, dass ausweichlich eines neuen Rankings des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Ingolstadt bei den fahrradfreundlichen Kommunen vom Spitzenplatz 3 auf Platz 26 zurückgefallen ist. Die SPD fordert da eine Kehrtwende hin zu mehr Fahrradfreundlichkeit. An Maßnahmen schwebt der SPD ein ganzes Bündel vor, beginnenden bei der Ausweisung von Fahrradstraßen über die vermehrte Anlage von Fahrradstreifen bis zu einer quantitativ und qualitativ (Überdachung) ausreichenden Zahl von Abstellanlagen für die Drahtesel.
Sorgen macht sich die SPD-Stadtratsfraktion um die Entwicklung des Wohnungsmarkts. Um die Situation zu entspannen, hatte die SPD bekanntlich im Zuge der Haushaltsberatungen einen Vorstoß unternommen. Ziel war es, noch mehr öffentlich geförderte Wohnungen zu errichten. Dies war am Widerstand von CSU und FW gescheitert. Inzwischen ist ein neues Ranking veröffentlicht worden, in dem Ingolstadt Platz 8 unter den Kommunen mit den höchsten Mietpreisen in ganz Deutschland einnimmt. Die SPD-Fraktion fordert deshalb, dass seitens der Stadt noch größere Anstrengungen unternommen werden, um preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Das Maßnahmenbündel reicht vom Erwerb für den Wohnungsbau geeigneter Grundstücke über die Ausweisung neuer Baugebiete bis zu vermehrten eigenen Anstrengungen beim Wohnungsbau.
Dabei hat die SPD-Fraktion auch den Bau von Studentenwohnungen im Auge. Zwar gibt es inzwischen eine beachtliche Zahl von Appartements für die Studierenden, ein Großteil davon ist für viele bei Preisen von 500 bis 600 Euro aber nicht erschwinglich. Die SPD-Fraktion schlägt vor, dass Stadt oder IFG geeignete Grundstücke an das Studentenwerk veräußern und dieses dann die Studentenwohnungen errichtet. Das muss nicht immer in zentraler Lage sein. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr lässt auch Standorte außerhalb des Zentrums als geeignet erscheinen